Mittwoch, 18. November 2009

Strompreiserhöhung der EWE um 15,4% ?

Auch andere Stromkonzerne denken über Erhöhungen nach,so der E.on Chef Bernotat im Bild-Interview am 14.9.2007

Mit der Begründung der Strompreis an der Leipziger Strombörse(EEX) sei in den vergangenen 2 1/2 Jahren um ca. 60 %

gestiegen, will die EWE den Preis zum 1.11.2007 bereits zum zweiten mal In diesem Jahr erhöhen. De facto stimmt das,
es verwundert allerdings, dass im gleichen Zeitraum der VIK-Strompreisindex (Mittelspannung) für die produzierende
Industrie nur um knapp 40 % gestiegen ist. Nun ist marktwirtschaftlich verständlich, dass die Industrie sowohl aus
internationalen Wettbewerbsgründen (auch Erhaltung von Arbeitsplätzen) als auch wegen vom Privathaushalt
abweichenden Mengen, Transport und anderen Gründen einen günstigeren Preis braucht. Dies erklärt jedoch bei
gleichgebliebenen Berechnungsvoraussetzungen nicht diese starke Abweichung. Könnte es sein, dass aufgrund der
massiven Drohungen der Industrie- beispielsweise eigenen Kraftwerke zu bauen (Vorstandsvorsitzender Dr.Marnette
von der Norddeutschen Affinerie) - deren Preis zu Lasten des Privatverbrauchs günstiger berechnet wurde ? Es stimmt
auch nachdenklich, dass der Strompreis der EEX seit Januar 2006 sich, abgesehen von saisonalen Schwankungen,
nahezu gleichbleibend (um 80 €/MWh-Peakload) entwickelt hat, im letzten Halbjahr sogar mit Abwärtsneigung. Warum hat
die EWE, die sonst z.B beim Gas sich sehr schnell an steigenden Heizölpreisen nach oben orientiert, so lange gewartet?
Spielt möglicherweise der Rückgang des Verbrauches aufgrund des günstigen Klimas bei Gas und Strom eine Rolle, der
sich negativ auf die Gewinnerwartungen auswirkte.
Die Preisentwicklung an der Leipziger Börse ist sowieso stark umstritten, schon im ersten Halbjahr 2007 hat die Presse ihr
Manipulationen vorgeworfen, sodass z.B. der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister die Erstellung eines
Gutachtens zur Überprüfung in Aussicht gestellt hatte.
Erst am 14.8. hatte die ZDF-Dokumentation "Das Kartell" diese Vorwürfe erneut bekräftigt und durch das Interview eines
"Insiders", der die Manipulationen bestätigte, erneut Beweismaterial geliefert. Trotzdem blieben nachdem der Leiter der
Börse alles in Abrede gestellt hatte, die Politiker ruhig. Jetzt,nach dem Interview Bernotat,hat das Deutsche Institut für
Wirtschaftsforschung (DIW) reagiert. Die Energieexpertin des DIW, Frau Kemfert, sagte: "Der Börsenpreis ist sehr viel
höher als die Kosten für die Stromerzeugung, 80 % des Stromes in Deutschland stammen aus zumeist abgeschriebenen

Kern- und Kohlekraftwerken, hier sind die Kosten auch nicht gestiegen".


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